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Geschichten-Kapseln

Sie treten als drei Schwestern auf – verwandt und doch eigen.

Jede trägt Geschichten in sich, doch jede auf ihre eigene Weise.

 

Die eine öffnet sich, lässt ihre Stimmen hinaus in die Welt, leicht wie Samen, die sich im Raum verlieren.

Die andere hält fest, was nicht verloren gehen darf, schraubt Erinnerung in Schichten ins Innere.

Die dritte bleibt verschlossen, ein Fund aus der Tiefe, versiegelt, geheimnisvoll – und gerade dadurch beredt.

 

Offenheit, Bewahren, Verschließen – drei Haltungen gegenüber dem, was uns prägt

Die Geschichten-Kapseln erinnern daran, dass Erzählen viele Formen kennt:

manchmal frei gegeben - manchmal behütet - manchmal für immer verborgen.

Goldjunge

Goldjunge mit dem silbernen Blick. (hat ein neues Zuhause gefunden)

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Eisbär Ein Tier, rau wie die Landschaft des Nordens, wo das Licht flach ist und die Zeit langsam geht. Er sitzt da, schwer und still, verwundbar und stark zugleich, als hätte er den Ozean in sich – nicht das Wasser, sondern die Tiefe. (ist auf eine andere Eisscholle umgezogen)

Warten auf die blaue Stunde Zwischen Tag und Nacht sitzt sie still

Warten auf die blaue Stunde Zwischen Tag und Nacht sitzt sie still. Die Augen geschlossen, das Innere weit. Eine Krone aus Erinnerung und Wind. Sie wartet nicht ‒ sie empfängt den Moment der alles wandelt. (Sitzt nun bei Ihrer Inspiration)

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Der Stimmlose (Wortlos ‒ machtlos) Er schweigt nicht, weil er nichts zu sagen hat ‒ sondern weil jedes Wort zur Wunde wurde.

Herr und Frau von Stiller

Herr und Frau von Stiller „Es isch ä ruehigi Wäut, we mä nüt meh sött säge,“ soll er einmal gesagt haben, halb ernst, halb lächelnd, wie einer, der die Lieder schon in sich trägt. Ein leiser Gleichklang hält sie zusammen, ein Wissen um das Unausgesprochene. Und wenn niemand hinsieht, zuckt sein Ohr, und ihres lächelt.

Die Linien des Erinnerns

Eno der Träumer Schläft mit offenen Augen. Bringt Bilder zurück aus der Stille der Nacht. Ort: In der Dämmerung zwischen Schlaf und Erwachen. Symbol: Das Träumen. Zeitungspulpe, Pigment, Mixed Media auf Holztafel, 2025

Was bleibt Die schwarze Spur auf ihrem Körper: Nicht nur ein Zeichen – ein Riss. Der Draht: Gedankenkäfig. Schutzversuch. Stillgelegte Sprache. Was bleibt? Nicht die Antwort. Sondern die Frage. Und das Stehenbleiben im Dazwischen.

Samenkapsel „Diese Form erinnert an eine in sich geschlossene Samenkapsel, ruhig und zugleich voller Spannung. Sie wirkt organisch, fast wie aus der Natur gefunden. Ihre Oberfläche spielt mit erdigen und goldenen Tönen, mal glatt, mal rauh – ein Wechselspiel, das neugierig macht. Sie lädt dazu ein, entdeckt zu werden, lebendig und voller Bewegung.“

Die Linien des Erinnerns Sein Gesicht trägt die Spuren von Zeit und Zerbrechlichkeit. Nicht glatt, nicht vollkommen – und gerade darin von erhabener Schönheit. Die Risse sind keine Wunden mehr, sondern goldene Linien, wie stille Flüsse, die durch die Landschaft seiner Erinnerung ziehen. In seinen Augen liegt ein Wissen, das schwer zu fassen ist: das Wissen um den Verlust, der uns verändert, und um das Weitergehen, das uns neu entstehen lässt. Er schweigt, und doch ...

Thunerwasser Jahr: 2025 Technik: Pulpe auf Holz, Acrylfarbe Größe: 20 × 25 cm

Trilogie der Hüter Zeitungspulpe, Pigment, Mischtechnik auf Holz, 2025

Corvin der Erinnerer Sammelt, was war. Trägt die Zeit im Gesicht und Stille im Herzen. Ort: In den Ritzen alter Mauern, wo Vergangenes atmet. Symbol: Das Gedächtnis. Zeitungspulpe, Pigment, Mixed Media auf Holztafel, 2025

Mera die Lauscherin Hört, was bleibt, wenn die Worte verhallt sind. Ein Ohr für das Unsichtbare. Ort: Auf stillen Dachböden, wo Gedanken verweilen. Symbol: Das Lauschen. Zeitungspulpe, Pigment, Mixed Media auf Holztafel, 2025

Beatrice Schlapbach

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